Startseite » Rückblick: „Zukunft schmeckt on Tour“ in Hamburg mit Unilever und GoodMills

Mit Future 50 Foods und pflanzlichen Proteinen in die Zukunft der Ernährung

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Nachhaltig und vielfältig: Mit Future 50 Foods in die Zukunft der Ernährung

„Zukunft schmeckt on Tour“ im Live-Talk mit Unilever

Kennen Sie schon Teff, das kleinste Getreide der Welt? Oder die Maramabohne? Beide gehören zu 50 ausgewählten Future Foods: Nahrungsmittel aus der ganzen Welt, die unsere Gesundheit und den Planeten positiv beeinflussen können. Ein pflanzliches Plädoyer für die Vielfalt der Ernährung sozusagen. Auch bekannte Nahrungsmittel wie Linsen, Dinkel und Rotkohl zählen dazu.

Wie sieht eine zukunftssichere Ernährung für den Planeten aus? Und welche Rolle spielen pflanzliche Nahrungsmittel dabei? Diese Fragen diskutiert Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), auf der Deutschland-Tour „Zukunft schmeckt“ mit sieben Expertinnen und Experten in der Hamburger Fischauktionshalle. Gemeinsam sprechen sie über das Essen von morgen, über Nachhaltigkeit, Fleischkonsum sowie Sinn und Unsinn von Ernährungsregeln.

Unilever setzt auf Vielfalt

Unilever-Geschäftsführer Peter Dekkers ist sich sicher: „Wir befinden uns inmitten einer Transformation.“ Er verweist darauf, dass der Planet angesichts immer weiter steigender Bevölkerungszahlen in Bedrängnis gerate. Um dem entgegenzuwirken, braucht es dringend Konzepte für eine nachhaltigere Ernährung. Das Unternehmen möchte mit der Marke Knorr künftig auf mehr pflanzenbasierte Inhaltsstoffe setzen und möglichst viele Verbraucherinnen und Verbraucher motivieren, öfter Fleisch gegen Gemüse zu tauschen. Die 50 Future Foods sind Teil dieses Konzepts. Unilever hat die umweltfreundlichen Eiweißquellen gemeinsam mit dem WWF und dem Ernährungswissenschaftler Dr. Adam Drewnowski ausgewählt. Parallel zur Diskussion bereitet Knorr-Chefkoch Adrian Springer im Food Truck zur Demonstration ein vegetarisches Gericht aus ausgewählten Future Foods zu, darunter Wilder Brokkoli und Orange Tomaten.

Wie viel Fleisch ist gesund und nachhaltig

Eine Lanze für den Fleischgenuss als Teil der Kreislaufwirtschaft bricht Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München. Er sagt: „Nur ein ausbalanciertes System ist sinnvoll. Das gelegentliche Steak gehört mit dazu.“ Doch wie viel Fleisch ist zu viel? Was ist überhaupt gesundes Essen? Diese Fragen versuchen Nutrition-Hub-Gründerin Simone Frey und Ernährungswissenschaftler Uwe Knop zu klären. Knop sagt: „Wir müssen hin zu einer personalisierten Ernährung.“ Empfehlungen von der Stange machen aus seiner Sicht keinen Sinn, da Ernährung sehr komplex ist und Evidenzen in diesem Bereich nur schwer zu ermitteln sind. Beide stimmen überein, dass Ernährung vielfältig, abwechslungsreich, frisch und nachhaltig sein sollte. Zudem sei „der wahre Kenner einer gesunden Ernährung nur der eigene Körper“, so Knop.

Nachhaltige Ernährung als Innovationsmotor

Im Talk mit Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) geht es um bessere Aufklärung und Vorbilder. Wissen über Ernährung sollte ihrer Ansicht nach bereits in Kitas und Schulen vermittelt werden. Sie sieht das gestiegene Bewusstsein für nachhaltige Ernährung als Innovationsmotor für die Unternehmen. „Es gibt nicht DAS nachhaltige Produkt oder DAS nachhaltige Unternehmen. Wichtig ist, dass sich alle auf den Weg machen“, so Fegebank. Damit auch junge Firmen diesen Weg einschlagen können, wird die Stadt Hamburg von Christin Siegemund und ihrem FoodLab – einem Tummelplatz für die Start-Up-Szene der Hansestadt, unterstützt. Gemeinsam mit dem Hamburger FDP-Vorsitzenden Michael Kruse tauscht sie sich mit Christoph Minhoff zu Förderungen und Netzwerken für Gründerinnen und Gründer sowie die Auswirkungen der Corona-Zeit auf junge Food-Unternehmen aus.

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Weniger Fleisch, mehr pflanzliche Proteine

„Zukunft schmeckt on Tour“ im Live-Talk mit GoodMills

Immer mehr Menschen verzichten ganz oder teilweise auf Fleisch. Tendenz steigend. Gleichzeitig wächst das Interesse an pflanzlichen Alternativen. Um auch in Zukunft den Proteinbedarf der Welt stillen zu können, rücken Hülsenfrüchte und Getreide in den Fokus. Kann die steigende Nachfrage nach Erbsen, Getreide und Co. regional bedient werden? Wie sieht die Zukunft der Getreidebranche aus? Und woher kommt die Lust auf Fleisch? Über diese Fragen diskutiert Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), in der Hamburger Fischauktionshalle mit neun Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

GoodMills sieht die zukunftssichere Ernährung pflanzenbasiert

Im ersten Talk spricht er mit Christoph Klöpper, Geschäftsführer von GoodMills Deutschland. Das Unternehmen gehört zu den größten deutschen Mühlenunternehmen und beliefert Bäckereien, die Lebensmittelindustrie und den Endverbraucher mit Mehl, Hülsenfrüchten und Reis. „Die Antwort auf die Frage, wie wir im Jahr 2030 zehn Milliarden Menschen ernähren, kann nur pflanzlich basiert sein. Pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten ist einer der Megatrends, mit dem wir uns sehr intensiv beschäftigen“, so Klöpper. Beim Getreideanbau sei Deutschland gut aufgestellt, so Klöpper weiter. Lediglich bei den Hülsenfrüchten sieht er Erweiterungsbedarf.

Dem schließt sich auch Prof. Dr. Stefan Siebert von der Universität Göttingen an. Er ergänzt zwei weitere positive Aspekte. So brauchen Hülsenfrüchte keinen Stickstoffdünger, und auch Insekten freuen sich über den Anbau. Siebert ist sich sicher: „Die Rolle pflanzenbasierter Proteinquellen wird größer.“

Lustvolle Ernährungskompetenz schaffen

Im nächsten Talk geht’s um den Appetit auf Fleisch. Ernährungspsychologe Prof. Dr. Johann Christoph Klotter sucht eine Antwort auf die Frage und erklärt: „Fleisch steht historisch für Wohlstand, Überleben und Macht. Wir definieren uns über unsere Geschichte und dementsprechend auch über Fleisch.“ Er betont, dass sich die Generation Y bereits qualitätsbewusster ernähre und ethische Aspekte stärker in den Fokus rücke. Dementsprechend essen Generation Y und Z auch weniger Fleisch. Insgesamt, so Klotter, nennen sich mittlerweile 65 Prozent der Menschen Flexitarier, also Menschen, die sich vegetarisch ernähren und nur gelegentlich Fleisch essen – für ihn eine „kleine Revolution“. Wichtig sei es, eine „lustvolle Ernährungskompetenz“ zu schaffen. Eine dogmatische Nachricht stoße hingegen auf Ablehnung. „Wir begreifen das Essen als etwas sehr Privates und lehnen es ab, wenn uns jemand vorschreibt, was wir essen sollen“, so Klotter.

Landwirtschaft und Naturschutz

In der anschließenden Diskussion geht es um das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Landwirt Dr. Willi Kremer-Schillings alias „Bauer Willi“ trifft auf Malte Siegert, den Vorsitzenden des NABU Hamburg. Beide sind sich einig, dass Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft nur funktioniert, wenn es entsprechende Anreize gibt. „Wir brauchen einen Bewusstseinswandel. Politik hat Verantwortung, weiter in die Zukunft zu schauen und jetzt wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen“, sagt Siegert. Für die Bevölkerung wünscht er sich, dass hochwertige Lebensmittel bezahlbarer werden.

Staatsziel Ernährung

Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU/CSU) teilt in der Talkrunde ihre Überzeugung, dass Ernährungssicherung nicht selbstverständlich ist und als Staatsziel im Grundgesetz verankert werden sollte. So seien wir bei vielen Lebensmitteln auf Importe angewiesen. Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie fragil der Binnenmarkt sein kann. Mit Importen nehme man zum Teil auch geringere Standards in puncto Umweltschutz, Tierwohl und Sozialem in Kauf.

Die Zukunft der Getreidebranche

Im Abschluss-Talk gibt Dr. Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbands der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft einen Einblick in die Zukunft des Müller-Berufes. Seiner Ansicht nach ist es ein moderner, ganzheitlicher, hochspannender Trendberuf, der Tradition mit Hightech verbindet. Er selbst sagt: „Ich kann mir keinen besseren vorstellen.“

Welche innovativen Produkte sich aus Getreide und Hülsenfrüchten kreieren lassen, zeigt schließlich Jutta Schock, Head of Marketing bei der GoodMills Innovation GmbH. Denn viele Menschen verzichten gerne auf Fleisch – nicht aber auf das Geschmackserlebnis. Mit Texturaten lassen sich täuschend echte Alternativen zum Fleisch schaffen, die sowohl sensorisch als auch geschmacklich überzeugen. Wie gut es schmeckt, wird im Anschluss getestet: mit einem Burger mit einem veganen Pattie von der GoodMills Innovation GmbH.

Zu guter Letzt gibt Dr. Christian Geßner vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) ein Resümee. Vom Acker bis zum Teller sei noch viel zu tun. Dafür müssen man sich an einen Tisch setzen, diskutieren, mehr Verständnis füreinander schaffen, um die Potenziale für Nachhaltigkeit gemeinsam zu heben.

Der nächste Halt unserer „Zukunft schmeckt on Tour“ war am 28. Juni 2021 auf dem Versuchsgut von Südzucker in Kirschgartshausen bei Mannheim.  Weitere Infos und das komplette Video des Talks finden Sie hier

„Zukunft schmeckt on Tour“ von BVE und Lebensmittelverband am 8./9. Juni 2021 in Hamburg wurde von der Rentenbank gefördert .

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